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DVD des Monats

LITTLE MISS SUNSHINE

Story: Eine amerikanische Familie begibt sich in ihrem VW-Bus auf einen Road Trip, um dem kleinsten Familienmitglied seinen größten Wunsch zu erfüllen, nämlich an dem Schönheitswettbewerb "Little Miss Sunshine" teilzunehmen.

Welch idyllisches Familienleben, könnte man nun denken. Nur, dass das Mädchen Olive in Wirklichkeit pummelig, der Vater Richard ein erfolgloser und bankrotter Karrierecoach, der Bruder Dwayne ein wütender und verstummter Teenager, der Großvater ein drogenabhängiger Veteran des Zweiten Weltkriegs, die Mutter Sheryl gestresst und der Onkel Frank ein liebeskranker, homosexueller Professor ist, der versucht hat, sich das Leben zu nehmen. Und selbst das Auto, das die Familie von Albuquerque nach Kalifornien bringen soll, besitzt seinen ganz eigenen Charme - es kann nur in höheren Gängen gefahren und muss deswegen zum Starten angeschoben werden.

Dass sich die Familie Hoover zusammen auf den Weg macht, hat zunächst weniger mit Familienzusammenhalt als vielmehr mit Abhängigkeitsverhältnissen zu tun.

Auch die Autofahrt gestaltet sich alles andere als harmonisch. So reiht sich beruflicher Misserfolg an eine familiäre Tragödie, die Konfrontation mit einem bereits zerplatzten Traum an das Zerplatzen eines Traumes. Und trotz aller Widrigkeiten schaffen es die sechs skurrilen Individuen am Ende doch, als Familie füreinander einzustehen. So ist der Film ein Plädoyer für die Familie.

Hintergrund: Das Ehepaar Jonathan Dayton und Valerie Faris, unter anderem bekannt geworden durch ihre Musikvideos für Janet Jackson und die Red Hot Chilli Peppers sowie Werbefilmen für VW und IKEA, führte Regie. Gekonnt setzen die Beiden das oscarpreisgekrönte Drehbuch von Michael Arndt um, ohne dabei die Charaktere zu überzeichnen oder im Gegenteil substanzlos wirken zu lassen.

Als Zuschauer wird man von Anfang an von dem euphorischen und unbeschwerten Spiel der jungen Abigail Breslin in den Bann gezogen, die für ihre Darstellung der Olive auch mit einer Oscarnominierung belohnt wurde, oder empfindet eine gewisse Zuneigung zu dem wahrscheinlich ungewöhnlichsten Großvater (Alan Arkin- erhielt für diese Rolle den Oskar für die beste männliche Nebenrolle) der Welt, der trotz seiner rauen und verschrobenen Art, das Herz am rechten Fleck zu haben scheint.

Kritik: Alles in allem ist "Little Miss Sunshine" eine Tragikomödie für die ganze Familie, die manchmal zum Nachdenken, manchmal aber auch zum Lachen animiert, was der Geschichte die Schwere nimmt und ihr somit eine gewisse Leichtigkeit verleiht. Auf jeden Fall fühlt man sich jede Minute gut unterhalten und daran erinnert, dass es doch die Familie ist, in welcher Form sie sich auch darbieten möge, auf die man sich am Ende verlassen kann.
Das Einzige, das auszusetzen wäre, ist die Handhabe der DVD. Ihr Hauptmenü ist in Englisch gehalten und daher nicht unbedingt bedienungsfreundlich. Auf der DVD befinden sich jedoch nette Extras, wie zum Beispiel alternative Enden und ein Kommentar der beiden Regisseure.

USA 2006 R: Jonathan Dayton und Valerie Faris D: Greg Kinnear, Toni Collette, Alin Arkin, Abigail Breslin L: min Extras: alternative Enden, Kommentar der Regisseure. Preis: 17,95 Euro, Länge: 101 Min.

Gina Maksan