Ethische Forderungen an den Beruf des Soldaten als Friedensdienst -auch "im Einsatz"

Breiter Bogen an Vorträgen und Diskussionen

Die Gemeinschaft Katholischer Soldaten (GKS) und die diözesane Bildungsstätte Bonifatiushaus (Fulda) wenden sich alle zwei Jahre mit Themen an Soldatinnen und Soldaten, die in einem engen Zusammenhang mit ihrem Beruf stehen. Dabei gilt der diesjährige Fokus der ethischen Dimension des Dienstes des Soldaten, dessen Bedeutung gerade im Einsatz deutscher Streitkräfte außerhalb der bündnisbezogenen Landesverteidigung hinterfragt werden soll. Die beiden Veranstalter begründen dies insbesondere mit der Notwendigkeit einer mentalen Vorbereitung in der Auseinandersetzung mit politischen, ethischen, ethnischen und rechtlichen Bedingungen.

Während der Akademietage in Fulda selbst wird in Vorträgen und Diskussionen ein weiter Bogen gespannt. Den Auftakt zu den weiteren vertiefenden Vorträgen wird der Direktor des Institutes für Theologie und Frieden (Hamburg), PD Dr. Heinz-Gerhard Justenhoven leisten und über die Grundzüge der Friedensethik gerade mit Blick auf die aktuellen Einsätze der Bundeswehr referieren und einer ethischen Bewertung unterziehen. Im Anschluss daran wird Prof. Dr. Peter Schallenberg (Theologische Fakultät Fulda) der Frage nachgehen, ob sich aus theologischer und philosophischer Sicht eine spezielle Ethik für den Soldatenberuf begründen lässt. Abgeschlossen wird der zweite Akademietag mit Vorträgen zweier Offiziere, die aus soldatischer Sicht über die Bedeutung ethischer Leitlinien und ihrer Bewährung in Grenz- und Konfliktsituationen sowie über die moralischen und professionellen Motive im militärischen Widerstand gegen das NS-Regime vortragen werden.

Mit Blick auf die mittlerweile unstrittige Bedeutung der Genderdimension wird sich der darauf folgende Akademietag mit der ethischen Dimension in der Beziehung von Mann und Frau befassen. Dazu wird Dr. Peter Dröge aus dem Institut für anwendungsorientierte Innovations- und Zukunftsforschung (Berlin) vortragen. Die beiden Generale Karl Heinz Lather und Karl Schreiner werden in ihren Vorträgen jeweils aus soldatischer Sicht über den internationalen Kontext referieren, der in einem engen Zusammenhang mit ihren derzeitigen Verwendungen steht. Abgeschlossen wird der inhaltliche Teil der Akademieveranstaltung mit einem Vortrag des Katholischen Militärbischofs für die Deutsche Bundeswehr, Dr. Walter Mixa (Augsburg), der die Kardinaltugenden und die Einsatzbereitschaft des Soldaten einer kritischen ethischen Reflexion unterziehen wird.

Josef König

Näheres unter:
gemeinschaft-katholischer-soldaten.de