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Weltfriedenstag 2008

Global Player - Global Prayer

Militärdekan Msgr. Carl Ursprung, Leiter des Referats I im Katholischen Militärbischofsamt und Stellvertretender Militärgeneralvikar
Vom Evangelium der Heiligen Nacht her haben wir den Gesang der Engel noch im Ohr: "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seiner Gnade!"

Die Engel werden doch wohl nicht vom falschen Blatt gesungen haben, wenn sie den Frieden auf Erden in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Gotteslob sehen?

Durch die Menschheitsgeschichte zieht sich die "Erkenntnis", dass man hochgerüstet sein muss, um Frieden zu haben. "Si vis pacem - para bellum!", haben die Alten dazu gesagt: "Wenn du den Frieden willst, bereite den Krieg (vor)."

Im vergangenen Jahrhundert hießen die Vokabeln "Nato-Doppelbeschluss" und "Gleichgewicht des Schreckens". Vor 30 Jahren mag dies vernünftig gewesen sein, so wie es nicht unvernünftig ist, wehrhaft zu sein. Aber dass dies nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann, liegt auf der Hand. Dank der modernen Friedensforschung wissen wir, dass es andere, bessere Möglichkeiten und wirksamere Wege gibt.

Die Deutschen Bischöfe haben dem in ihren Papieren "Gerechtigkeit schafft Frieden" (1983) und "Gerechter Friede" (2000) Rechnung getragen: Gerechte Lebensverhältnisse auf diesem Globus, Anerkennung der Menschenrechte, Demokratie, Ausgleich zwischen arm und reich ... sind Wege zum Weltfrieden.

"Si vis pacem - para pacem!" / "Willst du den Frieden - bereite den Frieden (vor)."

Seit fast 50 Jahren begehen wir in der katholischen Kirche am Jahresbeginn den Weltfriedenstag. Er steht 2008 unter dem Thema: "Die Menschheitsfamilie, eine Gemeinschaft des Friedens"

Wie das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) hervorhebt, bilden ja "alle Völker eine einzige Gemeinschaft" und "haben denselben Ursprung, da Gott das ganze Menschengeschlecht auf dem gesamten Erdkreis wohnen ließ".

In vielen Domen und Kathedralen unseres Landes werden sich in den nächsten Wochen wieder Soldaten der Bundeswehr mit ihren Militärpfarrern und den Diözesanbischöfen zum Gottesdienst versammeln, um in diesem Sinne für den Frieden zu beten. Die verwandelnde Kraft des Gebetes verändert die Menschen. Und solche Menschen werden bereit sein, die Welt nach dem Auftrag des Evangeliums zu verändern, bis sie in Gott vollendet wird.

Als Katholiken sind wir also nicht nur "Global Player", sondern auch "Global Prayer", also nicht nur weltweite Akteure, sondern auch globale Beter.

Beten wir in diesem Sinne mit den Vereinten Nationen um den Frieden:
"Herr, unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall. An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden, nicht von Hunger und Furcht gequält, nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Rasse, Hautfarbe oder Weltanschauung.
Gib uns den Mut und die Voraussicht, schon heute mit diesem Werk zu beginnen, damit unsere Kinder und Kindeskinder einst mit Stolz den Namen Mensch tragen."
("Gotteslob" Nr. 31, 1 bzw. Soldatengesangbuch Nr. 59)

Militärdekan Msgr. Carl Ursprung



Die Menschheitsfamilie, eine Gemeinschaft des Friedens

Unter diesem Titel ist Mitte Dezember in Rom die Botschaft von Papst Benedikt XVI. zur Feier des Weltfriedenstages am 1. Januar 2008 veröffentlicht worden.

Eine Arbeitshilfe der Deutschen Bischofskonferenz zum Welttag des Friedens 2008, der auch noch später im Januar bzw. im Jahr begangen wird, kann kostenlos bei den Bistümern angefordert werden. Sie kann auch beim Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz bestellt (Fax: 0228/103-330, E-Mail: broschueren@dbk.de ) oder unter dbk.de heruntergeladen werden.

Das Heft trägt den Titel "Die Menschheitsfamilie - Gemeinschaft des Friedens" (Arbeitshilfen 218, herausgegeben vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, Bonn 2007).