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50 Jahre Beirat für Fragen der Inneren FührungMilitärbischof Mixa trifft Bundeskanzlerin Merkel bei der Jubiläumsveranstaltung im Berliner Jüdischen Museum | Von rechts nach links: Der Militärbischof
und Bischof von Augsburg
Dr. Walter Mixa, Detlef Raabe
(Vorsitzender des Deutschen
Bundesjugendrings), Paul Elmar
Jöris (Westdeutscher Rundfunk,
Moderation), General a. D. Walter
Jertz (Ehemaliger Befehlshaber des
Luftwaffen-Führungskommandos),
General Günter Weiler (Stellvertreter
des Inspekteurs des Heeres),
Oberst Bernhard Gertz (Vorsitzender
des Deutschen Bundeswehrverbandes) | Aus Anlass der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen des Beirates für Fragen der Inneren Führung des Bundesministers der Verteidigung hatte der Katholische Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr, Dr. Walter Mixa, bei einer Podiumsdiskussion Gelegenheit, die friedensethischen Standpunkte der Kirche zum Dienst der Soldatinnen und Soldaten in Erinnerung zu rufen. Mit Blick auf die Leitfrage der Podiumsveranstaltung "Soldat - (k)eine Aufgabe wie jede andere?" hob Militärbischof Mixa hervor, dass seit dem II. Vatikanischen Konzil und dabei insbesondere in der Pastoralkonstitution "Gaudium et Spes" der Dienst des Soldaten aus einer ausschließlich einzelstaatlichen Betrachtung herausgeführt wurde. Der Soldat soll demnach sein Handeln in den Dienst für den Weltfrieden und damit der Freiheit und Sicherheit aller Völker stellen.
Aus kirchlicher Sicht lässt sich diese herausfordernde Herleitung für den soldatischen Dienst an der Aussage festmachen: "Wer als Soldat im Dienst des Vaterlandes steht, betrachte sich als Diener der Sicherheit und Freiheit der Völker." Weil mit dem Dienst des Soldaten gerade in dem veränderten Einsatzspektrum "vielfältige Gefährdungen und Risiken für Leib und Seele" verbunden sind, rechtfertigt sich auch der Dienst der Militärseelsorge in der Bundeswehr, so Militärbischof Mixa. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Unterstützung der Militärseelsorge durch die Erteilung des Lebenskundlichen Unterrichtes als unverzichtbarer Aufgabe in der ethischen Bildung des Soldaten. Zusätzliche Bedeutung hat nun die seelsorgerliche Begleitung der Soldatinnen und Soldaten in den Auslandseinsätzen durch Militärseelsorger.
In ihrem Festvortrag vor den rund 400 Gästen aus Bundeswehr, Politik und Kirchen bezeichnete Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel die Innere Führung als "Garant der Integration unserer Streitkräfte in Staat und Gesellschaft". Merkel bekannte sich in ihrer Rede klar zu der in Deutschland gesetzlich vorgeschriebenen Parlamentsbeteiligung bei internationalen Einsätzen: "Die Soldatinnen und Soldaten brauchen für ihre Auslandseinsätze eine breite und damit auch fraktionsübergreifende Zustimmung in Regierung und Parlament."
Die Bundeskanzlerin schloss ihren Festvortrag mit einem ausdrücklichen Dank für den Dienst der Militärseelsorge in der Bundeswehr. Die zweitägige Jubiläumsveranstaltung stand unter dem Motto: "Die Bundeswehr im Dialog mit der Gesellschaft".
Josef König
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