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Heimat im Glauben - weltweit (Teil 1)Militärdekan a. D. † Alfons Mappes zum 90. Geburtstag | | Am 18. September hätte Alfons Mappes einen runden Geburtstag feiern können. Der 1918 im pfälzischen Frankenthal geborene ehemalige "Militärseelsorger der ersten Stunde" wäre 90 Jahre alt geworden. Am 6. August 2004 starb er jedoch in seinem Geburtsort. So bleibt nur an ihn zu erinnern als jemanden, dem es wie keinem anderen ernst damit war, auch als Militärseelsorger im Dienst der Gesamtkirche - ja der Weltkirche zu stehen.
Alfons Mappes befand sich mitten im Theologiestudium, als er 1939 als Soldat der 16. Panzer-Division in den Krieg ziehen musste. Mehrfach verwundet - zuletzt schwer - konnte er nach kurzer amerikanischer Kriegsgefangenschaft im Wintersemester 1945/46 sein Studium wieder aufnehmen, das er im September 1947 abschloss. Im Kaiserdom zu Speyer erhielt er im Juli 1948 die Priesterweihe durch Bischof Joseph Wendel, den späteren ersten Katholischen Militärbischof für die Bundeswehr. Es folgten Kaplansjahre in Ramstein und Ludwigshafen-Mundenheim.
| Einweihung der neu errichteten
Deutschen Soldatenstube im Luftwaffenausbildungskommando
Fort
Bliss/Texas (USA) 1971, von links
nach rechts: Deutscher Katholischer
Militärgeistlicher Josef Weitz,
Brigadegeneral Hanns Heise, Brigadier
General Lloyd L. Leech Jr.
und Militärdekan Alfons Mappes | Seit 1951 war er zunächst Pfarrverweser, dann Pfarrer im pfälzischen Oberndorf. Dort wirkte er, bis er im Jahre 1956 von seinem Bistum als einer der ersten Pfarrer für die gerade eingerichtete Militärseelsorge in der Bundeswehr freigestellt wurde. Er löste seinen Pfarrhaushalt auf und zog nur mit ein paar Koffern in die Fliegerhorst-Kaserne nach Uetersen, um dort in den folgenden acht Jahren für die Soldaten wie auch ihre Familien da zu sein. Er tat dies mit enormem Engagement, mit überwältigendem Arbeitspensum und vor allem mit organisatorischem Geschick und großem Einfallsreichtum. Neben der positiven Resonanz seiner Vorgesetzten war ihm allerdings die der Soldaten und ihrer Familien wichtiger. Diese spürten schnell, wie sehr sich ihr Pfarrer um sie bemühte.
Luftwaffenangehörigen ist zu eigen, dass sie nicht auf den Bereich eines eng umgrenzten Standortes beschränkt sind. So war es nur folgerichtig, dass sich auch der Militärseelsorger in seiner Sorge um die ihm anvertraute Gemeinde nicht auf den einen Standort beschränkte. Die Koffer sollten zum kennzeichnenden Symbol für Militärpfarrer Mappes werden. Seit 1964 wurde er mit der Berufung zum Standortpfarrer des neuen Standortes Münster II gleichzeitig zum leitenden Luftwaffenpfarrer bestellt. Damit war ihm vor allem die Aufsicht über die Seelsorge der im Ausland stationierten Luftwaffeneinheiten anvertraut.
| Audienz bei Papst Paul VI. während
einer Konferenz des „Königsteiner
Offizierkreises“ in Rom
1968: neben Militärdekan Mappes
im Hintergrund Militärgeneralvikar
Dr. Martin Gritz | Weil das ursprüngliche Konzept sich jedoch nicht bewährte, holten seine Vorgesetzten Alfons Mappes nach kurzer Zeit in die Bonner Zentrale - das Katholische Militärbischofsamt. Als Leiter des seit 1966 neu eingerichteten Referates "Kirche und Gemeinde" oblag ihm der Auf- und Ausbau der seelsorgerlichen Betreuung aller Auslandkommandos der Bundeswehr. Dazu gehörten u. a. die Pflege regelmäßiger Kontakte mit deutschen Militärattaché-Stäben und die Sorge für die im Ausland stationierten Einheiten und Gruppen der Bundeswehr. Für sie war noch keine eigene Militärseelsorge vor Ort eingerichtet. Das änderte sich aber schon bald. Bereits nach einem Jahr standen im Ausland vier hauptamtliche und fünf nebenamtliche Militärgeistliche offiziell im Dienst der Militärseelsorge.
(Zur weltkirchlichen Dimension seiner Tätigkeit mehr im nächsten Heft.)
Dr. Monica Sinderhauf
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