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CD des Monats: MIA

Willkommen im Club

Komm her und tanz mit mir! So fordert MIA-Sängerin Mieze uns zum Tanzen auf. Leider nur ein Traum, aber auch zum Träumen werden wir mit dem neuen Album von MIA eingeladen. Bis Mieze einmal wirklich vor uns steht, bleibt uns wenigstens noch ein herzliches „Willkommen im Club“.

MIAs viertes Album sprüht förmlich vor Energie und der bunte Mix aus Pop, Rock, Dance-
Segmenten und Electrobeats ist so faszinierend wie ein Raketenstart.

In den Club gelockt werden wir mit dem „Kapitän“, einem Song zum Orientieren, Neben-der-Tanzfläche-Stehen und Mit-dem-Beat-Wippen. Doch schon beim zweiten Song „Mein Freund“ ist es um uns geschehen. Wir müssen tanzen.

Danach geht es in den Loungebereich des Clubs, in dem es auch ab und zu nachdenklich zugeht. Diese Stimmung hält eine ganze Weile an, trotzdem werden wir weiter hineingezogen und erkunden nach und nach alle Facetten des neuen MIA-Universums. „Deinetwegen“ überzeugt dadurch, dass wir schon nach dem zweiten Refrain mitsingen können, was aber nicht bedeutet, dass der Inhalt keine Tiefe aufweist. Bei Lied 10 angekommen heißt es „Halt Still“, welches genau das Gegenteil bewirkt. „Die Aussicht“ kommt stilistisch vollkommen unerwartet, trifft aber sowohl musikalisch als auch lyrisch voll ins Schwarze und ist somit ein überzeugend wunderbares Ende für einen tollen Abend.

Ein einziger klitzekleiner Kritikpunkt könnte sein, dass MIA ihre ganze Munition schon am Anfang verpulvern, und somit, aufgrund des hohen Niveaus, nicht alle Songs herausragen können.
Lässt man sich auf MIA ein, so erlebt man eine Party, die man so schnell nicht vergisst und wir kommen bestimmt wieder zum Tanzen oder einfach nur zum Mitwippen.

Theresia Büsch