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Habilitationsschrift veröffentlicht | Dr. Thomas R. Elßner | Privatdozent Dr. Thomas R. Elßner, Dozent für katholische Theologie am Zentrum Innere Führung, Koblenz, hat seine Habilitationsschrift "Josua und seine Kriege in jüdischer und christlicher Rezeptionsgeschichte" veröffentlicht.
"Religion und Gewalt" - das ist ein heftig diskutiertes Thema der letzten Jahre geworden. Zwar hat die Diskussion nicht erst mit dem 11. September 2001 begonnen, aber seit dieser Zeit ist sie - bedingt durch Krieg und wiederholte terroristische Anschläge - nicht mehr zur Ruhe gekommen. Auch die neu aufgebrochene Diskussion, ob monotheistische Religionen als besonders anfällig für intolerante und militante Denkstrukturen gelten müssen, gehen in die gleiche Richtung. Zudem zeigt ein Blick in die Religionsgeschichte, dass religiöse Gewalt nicht nur mit islamistischem Terror verbunden ist. Selbst das Christentum hat lange Zeit Gewalt nicht nur geduldet, sondern geradezu gefördert. Auch in der hebräischen Bibel sind Religion und Gewalt eng miteinander verknüpft. Das gilt vor allem für das Buch Josua. Und so stellt sich mancher Christ die bange Frage: "Ist der Gott, der Josua und den Israeliten in blutigen Schlachten voranmarschiert, der die Feinde zu bannen befiehlt, der Gott Jesu Christi?"
Das Buch des Pastoralreferenten "Josua und seine Kriege in jüdischer und christlicher Rezeptionsgeschichte" untersucht, wie jüdische und christliche Theologen die Kämpfe Josuas und die geforderte Tötung der Vorbewohner des verheißenen Landes rezipiert haben. So werden neben Jesus Sirach und frühchristlichen Schriftstellern Texte von Origenes, Augustinus und Maimonides bis hin zu Hugo Grotius daraufhin untersucht, wie mit Blick auf das Buch Josua das dornige Thema der "Völkervernichtungsweihe" interpretiert worden ist.
Dieter Wiengarten
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