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Pfarrhelferkonferenz am Niederrhein

Bericht zur Lage und Workshops im Mittelpunkt

Die in Hamminkeln-Dingden (Nordrhein-Westfalen) ansässige Akademie Klausenhof wurde 1959 als "Deutsche Landjugendakademie Klausenhof e. V." gegründet und war für die diesjährige 52. Fortbildungsveranstaltung als Tagungsstätte gewählt. Inzwischen gilt die Akademie als bedeutsame Einrichtung der Aus-, Fort- und Weiterbildung in der Diözese Münster und hat einen ausgezeichneten Ruf, der über die Region hinausgeht.

Für insgesamt 90 Pfarrhelferinnen und Pfarrhelfer, Amtsinspektoren und die in den vier Dekanaten der Katholischen Militärseelsorge engagierten Bürokräfte waren somit gute Voraussetzungen gegeben, um im Rahmen der jährlich stattfindenden Fortbildung in Vorträgen, Workshops und Exkursionen wichtige Impulse und Anregungen für die Arbeit in den Militärpfarrämtern an den jeweiligen Standorten zu erhalten. Weil Organisation und Planung von Lebenskundlichen Unterrichten, Seminaren und religiösen Intensivveranstaltungen mit zu den Aufgaben der Pfarrhelfer und Pfarrhelferinnen in der Katholischen Militärseelsorge zählen, nahmen praktische Ratschläge und Hinweise einen breiten Raum während der gesamten Dauer ein.

Militärgeneralvikar Walter Wakenhut eröffnete die Pfarrhelferkonferenz mit einem Bericht zur Lage der Militärseelsorge und hieß zunächst die neu eingestellten Pfarrhelferinnen und Pfarrhelfer in der Katholischen Militärseelsorge willkommen. Im Mittelpunkt seines Lageberichtes standen dabei sowohl grundsätzliche als auch aktuelle Gesichtspunkte, die den Stand der Neuorganisation der Militärseelsorge betreffen. Dabei konnte Prälat Wakenhut darüber informieren, dass es mit Blick auf die personelle Situation in der Militärseelsorge zwischenzeitlich gelungen ist, Vakanzen abzubauen. Damit wird gewährleistet, dass die seelsorgliche Begleitung der Soldatinnen und Soldaten im Ausland, die Sorge um zurückgekehrte Soldaten, um die Familien und deren Angehörige zu Hause weiterhin im Mittelpunkt aller Anstrengungen stehen können.

Militärgeneralvikar Walter Wakenhut berichtet über die Lage der Katholische Militärseelsorge – rechts der Leiter der Fortbildung, Lothar Bendel (KMBA), und Dr. Alois Becker von der Akademie Klausenhof.
Fotos (2): © Kompass / König
Als neue Herausforderung nannte der Militärgeneralvikar in seinem Lagebericht den Lebenskundlichen Unterricht, der im Zuge der Neufassung der Zentralen Dienstvorschrift 10/4 zukünftig als berufsethische Qualifizierung für alle Soldatinnen und Soldaten unabhängig von ihrer konfessionellen Zugehörigkeit zu erteilen ist. Wörtlich sagte Militärgeneralvikar Wakenhut: "Diese Wertevermittlung soll und muss in unserer christlich-abendländischen Tradition stehen und so ist es eigentlich logisch, dass sie zuerst den beiden christlichen Kirchen, respektive eben deren Militärseelsorgern übertragen wurde." Wegen der Bedeutung, die sowohl die militärische als auch die politische Spitze im Bundesministerium der Verteidigung der Ethikausbildung zumessen, erinnerte Wakenhut an Ergebnisse der Sinus-Milieu-Studie, die es nun gilt, zusammen mit dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) für eigene konzeptionelle Überlegungen näher aufzubereiten. Zum Ende seines Lageberichtes erinnerte der Militärgeneralvikar an die Bedeutung des Engagements der Laien und der kirchlichen Beratungsgremien in der Militärseelsorge und hob dabei hervor, dass dieses "notwendig und unabdingbar zu unserer Arbeit gehört". Mit einem herzlichen "Vergelt's Gott" dankte Wakenhut den in der Militärseelsorge engagierten Seelsorgern, Pfarrhelferinnen und Pfarrhelfern, die "mitten im Geschehen stehen und oft diejenigen sind, die als erste mit Problemen befasst sind."

Vorträge der im Katholischen Militärbischofsamt verantwortlichen IT-Systemadministratoren Ricardo Kühle und Steffen Lorenz bildeten einen weiteren Schwerpunkt. Beide informierten über die sich abzeichnenden Veränderungen im bundeswehrinternen IT-Kommunikationsnetz und erläuterten die damit verbundenen Auswirkungen für die Arbeit in den Militärpfarrämtern, auf die es gilt, sich im Zusammenwirken zwischen Katholischem Militärbischofsamt und "Vor-Ort-Verantwortlichen" einzustellen.



Die neuen Pfarrhelfer/ innen mit dem Militärbischof, von links: Christina Laßen (Appen), Marianne Schubert (Faßberg), Dirk Vogt (Schönewalde), Barbara Hellebrand (Amberg), Dr. Walter Mixa, Cornelia Grabinger (Pöcking), Andreas Schedel (Erfurt), Klaus Köchel (Burg)
Foto: © KMBA / Beyel
Ergänzt wurde das Fortbildungsprogramm durch insgesamt sechs Workshops, in denen u. a. die Leitung und die Gestaltung eines Wortgottesdienstes eingeübt werden konnte. Ferner war Gelegenheit geboten, sich in einem Workshop mit zeitgemäßen Umgangsformen selbst zu erproben und dabei eigene Sicherheit zu gewinnen. Ausgebucht war der Workshop, in dem es darum ging, die richtigen Worte in schwierigen Gesprächssituationen zu finden.

Die anschließenden Exkursionen führten in das ehemalige Hüttenwerk im Landschaftspark Duisburg-Nord, den Archäologischen Park Xanten und in das Preußenmuseum Wesel.

Militärbischof verabschiedet Pfarrhelfer und begrüßt neue

Mit besonderer Freude empfingen die Tagungsteilnehmer Militärbischof Dr. Walter Mixa. Der Bischof dankte den Pfarrhelferinnen und Pfarrhelfern sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Militärdekanaten für ihren wichtigen und unverzichtbaren Dienst. Sie seien sehr häufig die ersten Ansprechpartner für die Soldatinnen und Soldaten in der Dienststelle. In Anbetracht der vielen konfessionsungebundenen Soldaten hätten die Pfarrhelfer eine "missionarische Aufgabe", so der Bischof.

Dr. Mixa feierte mit den Anwesenden einen Pontifikalgottesdienst. Beim anschließenden festlichen Abendessen dankte Rudolf Brinkmann, Pfarrhelfer aus Delmenhorst und Vorsitzender des Bezirkspersonalrates, dem Referatsleiter II, Lothar Bendel, und seinen Mitarbeitern für die gute Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung und dem Militärbischof für sein Kommen. Die Pfarrhelferinnen und Pfarrhelfer wüssten um den engen Terminkalender des Bischofs und sähen seinen Besuch als Wertschätzung ihrer Arbeit an, sagte Brinkmann. Der gesellige Abend wurde nicht nur durch tänzerische Einlagen verschönt, sondern erforderte von einigen Teilnehmern sportliche Leistung.
Nach einem Gottesdienst mit Reisesegen verabschiedete Militärbischof Mixa am nächsten Morgen alle Anwesenden.

Josef König / Marlene Beyel