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Saint-Maurice - mehr als nur gediegener Wintersport | Militärdekan Benno Porovne,
Katholisches Militärpfarramt Bonn Foto: © Kompass / Volpers | Wer das Stichwort "St. Maurice" hört, denkt vermutlich zunächst an gediegenen Wintersport im Rhonetal, an teure Hotels und ausgelassene Après"Ski"Übungen.
Nur wenige denken wohl auch an den hl. Mauritius (Gedenktag 22. September), der dem Ort seinen Namen gab. Der Ort war kurzzeitig Standort einer römischen Legion (ca. 6.000 Mann), die die "Thebäische Legion" genannt wurde. Sie sollte von Nordafrika nach Gallien verlegt werden, um dort eine bürgerkriegsähnliche Revolte niederzuschlagen. Zur Vorbereitung einer Schlacht gehörten im antiken Rom die öffentlich abgehaltenen Opfer vor Kaiser- und Götterbildern.
Mauritius, ein bekennender Christ und Befehlshaber der Thebäischen Legion, verweigerte diesen Götzenkult. Das war eine lebensgefährliche Ungeheuerlichkeit, eine Befehlsverweigerung. Die Legion wurde daraufhin in einer Strafaktion dezimiert und geteilt. Ein Teil wurde in das schöne Rheinland abkommandiert in die heutigen Städte Köln, Bonn und Xanten.
Die etwas ins Legendarische gehende Lebensgeschichte des heiligen Mauritius erzählt von einem Brief, den dieser an Kaiser Maximian Herkuleus geschrieben haben soll. Darin heißt es in einer über Jahrhunderte bleibenden Aktualität:
| "Das Martyrium von St. Maurice", 1580–82 von El Greco | "Wir sind deine Soldaten, Kaiser; doch wir sind auch Soldaten Christi. (...) Du bezahlst uns die Mühen des Kriegsdienstes, doch er gab uns das Geschenk des Lebens. Niemals, Kaiser, können wir dir gehorchen, wenn er uns zu gehorchen verbietet. (...) Unsere Arme sind nicht die Arme von Henkersknechten, sondern die von Soldaten; sie verstehen es wohl die Feinde des Reiches zu bekämpfen, doch können sie nicht Unschuldige und Bürger töten. Um Bürger zu verteidigen, nicht um sie zu ermorden, haben wir die Waffen ergriffen. Was hält uns unter den Fahnen? Der Eid, den wir geschworen haben. Was würdest du sagen, wenn wir jenen Eid, der uns an Gott bindet, verletzten? Christus haben wir unseren ersten Eid geschworen, seine Soldaten waren wir eher als die deinigen. Unsern zweiten Eid haben wir dir, Kaiser, geleistet. Und nun, wenn wir die Gott gemachten Eide brechen, was bindet uns dann, jene zu bewahren, die wir den Menschen geschworen?"
Viele Soldaten dieser Legion wurden daraufhin getötet, auch ihr Chef Mauritius. Einige Mitstreiter des Mauritius, unter ihnen der hl. Gereon in Köln und die hl. Cassius und Florentius in Bonn, fanden auf ähnliche Weise den Tod.
An den Standorten Köln und Bonn hält die Katholische Militärseelsorge das Gedenken an die Soldatenmärtyrer mit feierlichen Soldatengottesdiensten wach.
Auch wenn manche historische Kontur dieser Männer im Legendennebel versunken ist (oder auch erst aus ihm entstanden ist), erkennbar und vorbildlich für uns bleibt bis heute: Sie haben in ihrem Dienst der Verbundenheit mit Gott erste Priorität eingeräumt. So bleibt bis heute gültig: Der eigenen Glaubens" und Gewissensüberzeugung ist nichts vorzuziehen.
Militärdekan Benno Porovne
Katholisches Militärpfarramt Bonn
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