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CD des Monats: Auletta

Pöbelei und Poesie

Mainz wie es singt und lacht: Die Newcomer Auletta erobern die große weite Welt fern des rheinhessischen Hügellandes mit ihrem Debütalbum „Pöbelei und Poesie“.

Auletta, das sind vier Jungs aus Mainz, die mit ihrem Experiment, zu sehen, wie weit man als ehemalige Schülerband mit Talent, Enthusiasmus und Vorbildern wie "The Kooks", "Mando Diao" und den "Libertines" heutzutage kommt, schon vieles erreicht haben. Bei einer gemeinsamen Rucksackreise fanden sie ihren Namen: "kleine Halle" (benannt nach einem Bergdorf nähe Neapel), doch kleine Hallen reichen schon lange nicht mehr aus, wenn Auletta ihr Können zur Schau stellen.

Mit Pöbelei und "Meine Stadt" wird die Platte eröffnet. Die Brüder Dan (Bass) und Jusch (Schlagzeug) legen hierbei die jeweiligen Rhythmus-Fundamente, während Frontmann Alex und Gitarrist Martin den Hörer in fast jedem Lied mit einprägsamen Melodieflüssen in ihren Bann ziehen und das ungewöhnlicherweise alles auf Deutsch. So auch bei "Ein Engel kein König", der ersten Single-Auskopplung, die perfekt zum Tanzen und Mitsingen komponiert ist. Auletta poetisieren über die Weichspüler-ähnliche Jugend von heute ("Schlagt Alarm"), die Liebe ("Herz von Herz") und die Gleichgültigkeit der Menschen ("Unsere Vision"). Die Mischung aus sprudelnden Gitarren-Riffs, Chören, gepaart mit einzelnen Synthesizer-Einflüssen und dem unwiderstehlichen Live-Sound der Mainzer bringen einem hierbei den perfekten Indie-Rock’n’Roll-Sound ins heimische Wohnzimmer.

Mittlerweile haben Auletta mehr als 120 Shows gespielt und jede Menge Festivalerfahrung gesammelt – so spielten sie zum Beispiel bei Rock am Ring und auf dem Hurricane bzw. Southside, traten als Support von "Wir sind Helden" und "Art Brut" auf. Derzeit touren die vier fleißig durch die Republik und bringen ihr neues Album an den Mann. Da Auletta wissen, dass man sich volle Hallen erkämpfen muss, spielen sie jedes Konzert mit einer Begeisterung, als könnte es ihr letztes sein. Sehenswert!

Theresia Büsch