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Birthler: 9. Oktober war wichtigster Tag der Revolution | Foto: bundesregierung.de | Für die Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, ist der 9. Oktober 1989 der wichtigste Tag der friedlichen Revolution gewesen. Alles habe so ausgesehen, als würde die große Demonstration in Leipzig an jenem Abend mit Gewalt aufgelöst und auch die Berliner Gethsemane-Kirche sei von bewaffneten Polizisten und Wasserwerfern umlagert gewesen, erinnert sich die DDR-Bürgerrechtlerin in dem jetzt erschienenen Buch „Kerzen und Gebete“. Schließlich sei die erlösende Nachricht aus Leipzig gekommen, dass die Menschen unbehelligt demonstrieren könnten.
Auch in Berlin habe sich die Belagerung der evangelischen Kirche aufgelöst, so Birthler, die damals als Gemeindehelferin im evangelischen Stadtpfarramt von Berlin arbeitete. Die Anwohner hätten Kerzen auf die Straße gestellt, jemand sei auf den Kirchturm gegangen und habe die Glocken geläutet. „Da haben wir das erste Mal gespürt: Jetzt haben wir es geschafft“, erzählt Birthler. „Wir fühlten ihn zum ersten Mal: den Geschmack der Freiheit.“ Diese Erfahrung nähre ihre Seele bis heute.
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Volker Resing,
"Kerzen und Gebete.
Ein geistliches Lesebuch zur friedlichen Revolution 1989“,
180 Seiten,
Benno Verlag,
Leipzig 2009,
9,90 Euro
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