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Militärbischof Dr. Walter Mixa im Kosovo

"Der Einsatz auf dem Balkan darf nicht aus dem Blick geraten!"

Generalleutnant Markus Bentler begrüßt Militärbischof Mixa.
Firmung im KFOR-Hauptquartier in Pristina

Mit mehr als 14.000 Soldaten aus gut 30 Ländern ist die Kosovo Force (KFOR) seit nun gut zehn Jahren im Kosovo präsent, um im Auftrag der Vereinten Nationen einen militärischen Beitrag zur Stabilisierung der Region zu leisten. Seit 2001 war es Anfang November 2009 der dritte Pastoral- und Truppenbesuch während seiner Amtszeit als Katholischer Militärbischof, den Bischof Dr. Walter Mixa bei den derzeit im Kosovo stationierten 2.200 deutschen Soldatinnen und Soldaten als Teil der Multinational Task Force South mit Hauptquartier in Prizren absolvierte.

Während des Besuches des Militärbischofs war Wahlkampf zu den am 15. November 2009 durchgeführten ersten Kommunalwahlen, die nach der Unabhängigkeitserklärung von Kosovo in der Verantwortung von kosovarischen Institutionen durchgeführt werden. Von daher bot sich für den Militärbischof mehrfach Gelegenheit, um sich vor Ort und aus erster Hand über die Entwicklungen seit seinem zurückliegenden Pastoral- und Truppenbesuch zu informieren.

Informationsgespräch im internationalen Hauptquartier KFOR in Pristina

Erste Gelegenheit bot sich unmittelbar nach Ankunft in der kosovarischen Hauptstadt Pristina bei dem seit 8. September 2009 verantwortlichen Kommandeur im Einsatzland (COMKFOR), dem deutschen Generalleutnant Markus Bentler, der selbst wiederum dem Befehlshaber des NATO-Regionalkommandos Süd in Neapel untersteht. In dem längerem Informationsgespräch im internationalen Hauptquartier KFOR in „Film City“ in Pristina mit Militärbischof Dr. Walter Mixa ging es vor allem darum zu erläutern, wie es um die humanitären Hilfeleistungen bestellt ist, wie die Rückkehr aller Flüchtlinge und Vertriebenen gefördert wird und wie die Verwaltung und die internationalen Hilfsorganisationen im Kosovo unterstützt werden. Hierzu arbeitet, so Kommandeur General Bentler, KFOR eng mit der zivilen Verwaltung United Nations Interim Administration Mission In Kosovo (UNMIK) zusammen und unterstützt so die Vereinten Nationen. Militärbischof Mixa brachte bei der Gelegenheit zum Ausdruck, dass sein Besuch mit dazu beitragen soll, „dass der friedensfördernde Einsatz im Kosovo nicht aus dem öffentlichen Blickfeld gerät und gerade in Deutschland der Dienst der Soldatinnen und Soldaten stärker beachtet und gewürdigt wird.“

Kranzniederlegung am Gedenkstein im Feldlager Prizren
Kranzniederlegung im Feldlager Prizren

Im Mittelpunkt des anschließenden Besuches beim Kontingentführer des Deutsches Einsatzkontingents KFOR, Brigadegeneral Benedikt Bernhard Sebastian Zimmer, und dem Chef des deutschen Stabes, Oberstleutnant Matthias Henkelmann, im 80 Kilometer südlich von Pristina gelegenen Prizren, an dem auch die für das Deutsche Einsatzkontingent verantwortlichen Militärpfarrer Martin Roth und Pastoralreferent Ludwig Lanzhammer teilnahmen, stand ein ausführlicher Lagebericht zur gegenwärtigen Situation im südlichen Teil des Kosovo. Militärbischof Dr. Walter Mixa, die beiden Militärseelsorger und Oberstleutnant Henkelmann legten zum Ende des Gespräches am Gedenkstein im Feldlager Prizren einen Kranz nieder, um auf diesen Weg die im Einsatz verstorbenen Kameradinnen und Kameraden zu ehren und ihrer zu gedenken.

Treffen mit Generalvikar Don Lush Gjegij

Im Anschluss daran war für den Katholischen Militärbischof die Gelegenheit gegeben, mit dem Generalvikar der Apostolischen Administratur für Prizren, Don Lush Gjegij, die weltkirchliche Verbundenheit auch über Ländergrenzen hinweg zu dokumentieren. Der Generalvikar informierte u. a. darüber, dass es bereits seit dem 10. Jahrhundert eine Diözese Prizren gab. Sie wurde jedoch am 2. Oktober 1969 durch das Bistum Skopje-Prizren ersetzt. Die neue Administratur entstand am 24. Mai 2000 durch die Teilung des Bistums Skopje-Prizren.

Das Loyola Gymnasium

Zu Beginn des anschließenden Besuchs des Militärbischofs und seiner Delegation beim staatlich anerkannten privaten Loyola Gymnasium und Internat für Jungen und Mädchen in Prizren, informierte der dortige Schulleiter, Walter Happel SJ, über das besondere Curriculum der Schule, das neben den im Kosovo üblichen Fächern auch die Fächer Latein und Deutsch beinhaltet, und über das an die Schule angeschlossene Internat, welches in dieser Form wohl einzigartig im Kosovo ist. Ein Rundgang durch die neuen Unterrichtsräume und Internatseinrichtungen, die auch aus Nachbarschaftshilfe-Mitteln der katholischen Laienorganisationen „Katholikenrat beim Militärbischof“ und Gemeinschaft Katholischer Soldaten (GKS) mit der Initiative „Loyola Gymnasium“ gefördert wurden, beendete den Besuch in dieser einmaligen Bildungseinrichtung im Kosovo, die sich dem Leitspruch verpflichtet fühlt: „Bildung für Jungen und Mädchen im Kosovo schafft Zukunft.“

Militärbischof Mixa im Gespräch mit KFOR-Soldaten
Fotos (3): © Kompass / König
Airfield Prizren mit Logistikbataillon

Der Kommandeur des Logistikbataillon (KFOR) auf dem Airfield Prizren, Major Mario Ciesielski, und die in seinem Stab verantwortlichen Soldaten nutzten mit dem Besuch des Militärbischofs auf dem Airfield die Gelegenheit, um über den Auftrag, die Arbeitsweise sowie die weiteren Planungen und Vorhaben des Logistikbataillons, welches die Hauptlast der logistischen Versorgung trägt, zu informieren. Zentrales Element ist nach Auskunft des Logistikkommandeurs die Instandsetzungskompanie. Dazu zählt auch die Nachschubkompanie, die für die komplette Bereitstellung von Versorgungsgütern, angefangen bei Ersatzteilen, über Marketenderwaren bis hin zu Lebensmitteln zuständig ist. Pastoralreferent Ludwig Lanzhammer, der auf dem Airfield die Katholische Militärseelsorge verantwortet, und Militärbischof Dr. Walter Mixa beteten zum Abschluss in der Andachtskapelle das „Vater unser“. Soldatinnen und Soldaten des deutschen Kontingents in Prizren feierten zusammen mit Militärbischof Mixa in der Kapelle im Feldlager eine Heilige Messe, die musikalisch von engagierten Sängerinnen und Sängern des Soldatenchors begleitet wurde.

Militärbischof Mixa spendet das Sakrament der Firmung
Foto: © Kompass / König
Pontifikalamt mit Firmung in Pristina

Höhepunkt und Abschluss des Pastoral- und Truppenbesuches war ein Pontifikalamt in der Kapelle am internationalen Hauptquartier KFOR in Pristina, das Militärbischof Mixa zusammen mit Militärpfarrer Martin Roth und dem für Militärpfarrer im Einsatz verantwortlichen Leitenden Militärdekan Joachim Simon (KMBA) zelebrierte. Für die 25-jährige Stabsunteroffizier Stefanie Willuweit, die aus dem Zentralen Fotolabor beim Kommando Strategische Aufklärung (KSA) mit Hauptquartier in Gelsdorf bei Bonn zum Dienst in KFOR kommandiert wurde, war das Pontifikalamt mit dem Militärbischof von besonderer Bedeutung. Nach einer intensiven und längeren Vorbereitungszeit und mit Begleitung der Katholischen Militärseelsorge spendete Militärbischof Mixa der jungen Soldatin das Sakrament der Firmung. Damit ist sie nun in die volle Gemeinschaft der katholischen Kirche eingegliedert.

Zum Abschied seines dritten Pastoral- und Truppenbesuches im Kosovo bedankte sich Militärbischof Mixa beim Kommandeur im Einsatzland (COMKFOR), dem deutschen Generalleutnant Markus Bentler und seinem Stab für die professionelle Vorbereitung, die seiner Bewertung nach mit zum guten Gelingen seines Besuches beigetragen hatte. Militärbischof Mixa spendete am Abschluss den bischöflichen Segen und wünschte allen Soldatinnen und Soldaten „alles Gute, Gesundheit und Gottes Segen“.

Josef König