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Internationaler Soldatengottesdienst im Hohen Dom zu Köln„Willst du den Frieden fördern, so bewahre die Schöpfung“ | Fotos (5) © Kompass / König | Gläubige in aller Welt und Menschen guten Willens folgen mit Beginn eines neuen Jahres der Einladung des Heiligen Vaters, für den Frieden in der Welt zu beten. Die Initiative zum Gebet für den Frieden zwischen den Völkern und zwischen den Menschen geht zurück auf Papst Paul VI., der am 1. Januar 1968 zum ersten Mal zum Gebet für Frieden und Gerechtigkeit einlud. Seitdem wird diese Initiative von allen weiteren Päpsten fortgeführt.
Die Katholische Militärseelsorge in Deutschland, die 1977 erstmals mit dem damaligen Kölner Erzbischof Joseph Kardinal Höffner mit 1.100 Soldaten aller im Erzbistum Köln stationierten Nationen in der Apostelkirche für den Frieden in der Welt betete, war auch beim diesjährigen Weltfriedensgebetstag die Initiatorin. Aus dem Katholischen Militärdekanat Mainz, das sich mit vorläufigem Dienstsitz in Koblenz auch auf das Gebiet der Erzdiözese Köln erstreckt, waren der Einladung in den Hohen Dom zu Köln ca. 1.500 Soldaten gefolgt. Darunter waren Soldaten der britischen, amerikanischen, kanadischen und italienischen Streitkräfte, Beamte der Bundespolizei sowie Lehrgangsteilnehmer des Bundessprachenamtes in Hürth.
„Willst du den Frieden fördern, so bewahre die Schöpfung“
Unter diesem Motto des diesjährigen Weltfriedenstages feierten Soldaten aus unterschiedlichen Nationen und in Anwesenheit hoher Repräsentanten aus Politik und Streitkräften sowie der Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltung ein Pontifikalamt mit Erzbischof Joachim Kardinal Meisner. Neben dem Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages, Reinhold Robbe, nahm erstmals die Ehefrau des Bundesministers der Verteidigung, Stephanie zu Guttenberg, teil. Sie wurde begleitet u. a. von Staatssekretär Rüdiger Wolf und dem Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Hans-Otto Budde, der auch beim anschließenden Empfang im Kölner Maternushaus ein Grußwort an die Gäste richtete.
Kardinal Meisner predigt zum Weltfriedenstag und zum Dienst des Soldaten
In der Predigt von Erzbischof Joachim Kardinal Meisner standen grundsätzliche und aktuelle theologische Aspekte, die sich auf das Motto des diesjährigen Weltfriedenstages beziehen, im Mittelpunkt. Mit Blick auf die Schöpfungsverantwortung betonte der Kölner Kardinal, dass das ökologische Problem zuvörderst ein theologisches Problem ist. Denn die Hüter der Brüder und Schwestern sind, so Kardinal Meisner weiter, „die Hüter der Schöpfung Gottes“, welche im unmittelbaren christlichen Schöpfungsglauben stehen. Er erinnerte in diesem Zusammenhang an eine neu hinzugekommene Gefährdung des Friedens in der Welt und fügte wörtlich hinzu: „In weiten Teilen, vornehmlich der südlichen Hemisphäre, ist Wasser zur Mangelware geworden und damit zugleich zum Druckmittel, ja sogar schon zum Anlass für bewaffnete Auseinandersetzungen.“
Wegen des gebotenen aktuellen Anlasses verwies Kardinal Meisner in der Predigt auch auf den Dienst des Soldaten. Er erinnerte dabei an die grundsätzlichen Aussagen der katholischen Kirche seit dem Konzil und ergänzte mit Blick auf die Verantwortung der Regierungen: „Überprüft immer wieder, ob die militärischen Mittel angemessen sind! Und tut alles, was den Einsatz von Gewalt überflüssig macht.“ Er schloss die Predigt mit dem Hinweis auf die schwierigsten Entscheidungen, die um des Friedens und der Gerechtigkeit Willen bisweilen zum Einsatz militärischer Mittel führen: „Wo Unrecht geschieht, wo Menschen bedroht und ihrer Existenzgrundlagen beraubt werden, da dürfen wir nicht tatenlos zusehen.“
Militärgeneralvikar Wakenhut kündigt Gründung eines Zentrums für ethische Bildung an
Bei dem sich dem Pontifikalamt anschließenden Empfang im Kölner Maternushaus war Gelegenheit gegeben, mit Grußworten in Gegenwart der Soldatinnen und Soldaten und geladenen Verantwortlichen aus Kirche, Staat, Politik und Gesellschaft auf bedeutsame Anliegen aufmerksam zu machen.
Militärgeneralvikar Prälat Walter Wakenhut informierte die anwesenden Gäste – darunter eine Vielzahl aus der Generalität aller Teilstreitkräfte und verantwortliche Führungskräfte der Organisationsbereiche – über eine Entscheidung, die der Katholische Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr, Dr. Walter Mixa, mit Blick auf die ethische Bildung der Soldatinnen und Soldaten getroffen hat. Im Hinblick auf die Zukunft des Lebenskundlichen Unterrichts nach den gültigen Rechtsgrundlagen beabsichtigt Militärbischof Mixa die Gründung eines „Zentrums für ethische Bildung in den Streitkräften“, welches am bereits seit langen Jahren bestehenden „Institut für Theologie und Frieden“ in Hamburg angesiedelt sein wird. Als Grund dafür nannte Militärgeneralvikar Wakenhut u. a., dass damit der Katholische Militärbischof die Absicht verfolgt, die Militärseelsorger und Militärseelsorgerinnen für die Aufgabe, ihren Beitrag zur ethisch moralischen Bildung der Soldaten zu leisten, besser zu rüsten. Damit will er sie zusätzlich zu der bisherigen Qualifikation als in ethischer Hinsicht ausgewiesene Fachleute „weiter befähigen und qualifizieren.“
Josef König
Weitere Bilder und Texte finden Sie unter www.kmba.deWeitere Bilder | Stephanie zu Guttenberg, Ehefrau
des Bundesministers der Verteidigung,
und Soldaten aus verschiedenen
Nationen beim Internationalen
Soldatengottesdienst im
Hohen Dom zu Köln |
| | | | Soldatinnen und
Soldaten aus dem
Katholischen Militärdekanat
Mainz
(mit vorläufigem
Dienstsitz
Koblenz) und Erzbischof
Joachim
Kardinal Meisner
während des Empfangs
im Kölner
Maternushaus
nach dem Internationalen
Soldatengottesdienst.
links: Militärgeneralvikar
Walter
Wakenhut, rechts:
Leitender Militärdekan
Rainer
Schnettker |
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