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„Familie – die Urzelle des Staates“ | Militärbischof Mixa während des
Vortrags beim Jahresempfang der
GKS, rechts Oberstleutnant Hecht © Bundeswehr / Michael Betram | Anfang Februar 2010 fand der Jahresempfang der Gemeinschaft Katholischer Soldaten (GKS) im Offizierheim der Luftwaffenkaserne Wahn statt. In diesem Jahr konnte die GKS Köln den Katholischen Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr, Dr. Walter Mixa aus Augsburg, als Gastredner begrüßen.
Der Vorsitzende der GKS Köln, Oberstleutnant Albert Hecht, begrüßte in seiner Ansprache die rund 130 anwesenden Gäste, darunter Brigadegeneral Harald Riedel, Standortältester in Köln, Generalleutnant Peter Schelzig, Befehlshaber des Luftwaffen-Führungskommandos, Generalmajor Peter Funk, Amtschef des Luftwaffenamtes, sowie Generalmajor Manfred Schlenker, Amtschef des Personalamtes der Bundeswehr und Monsignore Rainer Schnettker, Katholischer Leitender Militärdekan Mainz. Im Anschluss an seine Begrüßungsworte leitete der Männerchor der Bundeswehr Wahn mit vier Musikstücken zum Vortrag über.
„Ehe und Familie“
Das Jahr 2010 wird im GKS-Kreis Köln unter dem Motto „Ehe und Familie“ stehen. „Die Familie ist die Urzelle des Staates. Eine starke Familie ist die Grundlage einer starken menschlichen Gemeinschaft. Daher ist die Einstellung zur Familie ein Prüfstein für das Staatswesen“, so Oberstleutnant Hecht in seiner Ansprache und gab damit das Wort an Militärbischof Mixa. Er sagte: „Militärseelsorge ist Kirche unter Soldaten – und insbesondere auch unter deren Ehepartnern und Familien.“ Dr. Mixa weiter: „Theologisch betrachtet sind Ehe und Familie zwei eigene, aber aufeinander bezogene Lebenswirklichkeiten. Die Ehe, als personaler Bund zwischen Frau und Mann, geht in der Familie nicht einfach auf. Die Ehe bleibt, bei aller Hinordnung auf die Familie, etwas Eigenes und hat ihre eigene sakramentale Würde. Von Eheleuten erfordert sie intensive und lebenslange Pflege. Familien sind daneben mehr als nur eine logische Konsequenz des Ehestandes. Eine intensive Beschäftigung mit den Rahmenbedingungen der Familie muss daher zugleich mit der Betrachtung der Ehe geschehen.“
| Militärbischof Mixa im Gespräch
mit Militärdekan Benno Porovne
(Bonn) und Soldaten © Bundeswehr / Michael Betram | Gesellschaftliche Entwicklungen
Ausgehend von vieldiskutierten demographischen Entwicklungen, verwies Bischof Mixa auf die sich ständig verändernden Bedingungen der „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ beziehungsweise „Familie und Dienst“ als existenzielle Herausforderung für die gesamte Gesellschaft. In einer Gesellschaft, in der Flexibilität und Ungebundenheit für viele Menschen zu trügerischen Zauberworten werden, ohne die offensichtlich nichts mehr geht, scheinen manchen Paaren dauerhafte Bindungen immer schwieriger. Als Konsequenz verschieben sich nicht nur der Zeitpunkt der Eheschließung, sondern auch eine eventuelle Familiengründung immer mehr in ein höheres Lebensalter. Ausbildung, Karriere und Selbstverwirklichung haben Vorrang.
Die Leistungen von Ehen und Familien, die getragen sind von gegenseitiger und entschiedener Verbundenheit, sind Grundlagen, ohne die die Gesellschaft Deutschlands nicht bestehen könnte.
Ein Ort der Liebe
Die bundeswehrspezifischen Belas-tungen im familiären Bereich der Soldatinnen und Soldaten sind wesentliche Felder für präventive Initiativen der Katholischen Militärseelsorge. Die Bundeswehr steht noch immer inmitten der Aufgabe, sich von einer reinen „Verteidigungsarmee“ in eine „Armee im Einsatz“ zu entwickeln. Die daraus resultierenden Logistik- und Mobilitätsanforderungen wie Auslandseinsätze unter zunehmend gefährlichen Lebensbedingungen und sogenannte Wochenendbeziehungen stellen eine große Belastung sowohl für die Partnerschaft, Kinder, aber auch für andere Angehörige dar. Hinzu kommen existenzielle Ängste bei der Bewältigung der Auslandseinsätze, die im Vorfeld und nicht selten auch Wochen und Monate nach der Rückkehr Paare und Familien zusätzlich
belasten. Diese Entwicklung des Soldatenberufes stellt für die Militärseelsorge eine große Herausforderung dar. „Bei allen Entwicklungen und Einschränkungen, die ich in meiner Rede aufzeigte, ist die Ehe nach wie vor ein Ort der liebenden Gemeinschaft zweier Menschen“, so Militärbischof Dr. Walter Mixa. Im Anschluss an die Rede überreichte Oberstleutnant Albert Hecht dem Militärbischof ein kleines Dankeschön für die Unterstützung der GKS und lud die Gäste zu einem Umtrunk in das Musikzimmer.
Michael Bertram
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